orchestral

Appreciation (2023)

14’

für Kammerorchester Fl,Ob,Kl,Fg,Hn,Tr,Pos,2Prc,Pno,2Vl,Vla,Vc,Kb

Das finale Eintreten des Verlusts relativiert alle bis dahin aufgeworfenen Fragen und Sorgen. Etwas oder jemand ultimativ Verlorenes ist unwiederbringlich vergangen. Der menschliche Verstand scheint für diese Tatsache nicht gemacht zu sein. Er betäubt sich, gerät in Wut, übt sich in Ignoranz oder versinkt in lethargischer Depression. Der Schmerz ist so groß, dass alles Materielle, jedes Vorhaben, jedes Alltagsgespräch zur Banalität verkommt.
Die eigene Vergänglichkeit trifft einen mit solcher Wucht, so dass man eigentlich nur zwei Wege fortan zu schreiten vermag: Den der Selbstaufgabe, oder den der vollständigen Affirmation des Lebens. Übertragen auf die tristen Aussichten derzeitiger Weltpolitik und der katastrophalen Zerstörung des Planeten, bedeutet dies: lamentieren und zugrunde gehen oder noch bewusster zu leben, zu lieben und dankbar zu sein. Niemand konnte dies besser als Anne. Ihr soll dieses Stück ein Denkmal sein.

the burden of tolerance (2015)

11’

für Solovioline und Orchester

Solist: Matthias Well

„The burden of tolerance“ für Solovioline und Orchester ist als Auftragswerk für das Münchner Studienstiftungsorchester 2015 entstanden und wurde bei seiner Uraufführung in München 2016 vom Komponisten selbst dirigiert. Es beschäftigt sich mit der aktuellen politischen Debatte um Toleranz. Wir sehen Ausnahmezustände, wann immer ein Fremder (Solovioline), ein Andersgeprägter, versucht, in eine ihm fremde Gesellschaft (Orchester) einzutreten. Werte, Normen, die für ihn selbstverständlich sind, gelten möglicherweise in anderer Umgebung nicht und hinterlassen klaffende Verständnislücken.

Doch gibt es Gemeinsamkeiten, Grundbedürfnisse wie den Wunsch nach Akzeptanz und Harmonie, was in diesem Stück durch Einwürfe von Zitaten aus Mozarts Oboenkonzert dargestellt wird. Doch wie viel Toleranz können sich die einzelnen Parteien aufbürden, um ein friedliches Miteinander und einen gemeinsamen Weg in die Zukunft zu gewährleisten? Ist absolute Toleranz am Ende gar unmöglich?

reflets dans l’eau (2010)

6’

für großes Orchester

Triptychon (2008)

6’

für Streichorchester